Dies zeigt sich auch in den unterschiedlichen Sujets, in welchen sie sich bewegt. Je nach Befindlichkeit, steht ihr hier der Sinn nach detailversessenen Arbeiten in Öl, die ihre Liebe zu den Impressionisten sichtbar macht, wechselt sie dann dort in freie Sujets, die sich in Figur, Abstraktion oder konsequent nicht-figürlicher Bildsprache äußern.Sie reflektiert ihre Umwelt, ihre Empfindungen und Träume, die sie kompromisslos, dem inneren Bild folgend auf Leinwand bringt. Es ist also nicht so, dass das Bild erst beim Malen gestaltet wird, sondern Brigitte Deger folgt ganz klaren Vorstellungen, was hier entstehen soll. Dies hebt sie aus dem Dunst des Beliebigen und zeigt ihr hohes Maß an Professionalität, diese ihr wiederum die Freiheit gibt unterschiedliche Stile zu verfolgen. Trotz ihrer ausgeprägten Affinität für kräftige Farben, sie sagt: „Meine Welt ist bunt.“; ist ihr Farbauftrag diszipliniert. Sie dämpft nahezu in allen ihren Arbeiten, die zunächst überaus vielfarbigen ersten Malschichten mit ein bis zwei bestimmten Farben. Damit beruhigt sie die Malfläche und erzeugt dadurch ein subtiles Spannungsverhältnis zwischen Motivik, Farbauftrag und Struktur. Gleichzeitig definieren diese Merkmale der Bildwirkung, in aller Vielfalt, auch Ihren ganz persönlichen Stil.

Vordergründiges, Beschränkendes lehnt Brigitte Deger ab.  Es ist der Blick hinter die Dinge, der sie - auch bei Auftragsarbeiten – genauso interessiert, wie die malerische Umsetzung dessen. Sie lässt den Betrachter teilhaben an einem, an sich, höchst intimen Akt, nämlich den frei interpretierbaren Einblick in die Bilder, die sie in sich trägt.

Dass dieses Angebot gerne angenommen wird, zeigt sich u.a. an den zahlreichen Freunden ihrer Malerei, die ihre Arbeiten teilweise schon seit vielen Jahren sammeln.

Florian Trampler